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Russell Barkley

Aus ADHSpedia
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Russell Barkley im Jahr 2011
Werk von Dr. Russell Barkley

Russell Alan Barkley ist ein US-amerikanischer Hochschulprofessor und Wissenschaftler im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Einer seiner großen Forschungsschwerpunkte ist ADHS. Barkley erlange vor allem durch seine auch für Laien leicht verständliche Literatur zu den möglichen neurobiologischen Ursachen und seine Ratgeberliteratur zum Thema ADHS internationale Bekanntheit.

Leben und Wirken

Barkley begann im Jahr 1977 mit Forschungen in den Bereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Schwerpunkt ADHS und ist mit diesem Forschungsschwerpunkt weltweit als Experte anerkannt. Er ist Herausgeber des US-amerikanischen Info-Papers The ADHD Report. Er ist im Weiteren Autor von 15 Büchern und etwa 180 wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Einige seiner Werke wurden auch auf Deutsch übersetzt.

Ein Großteil seiner Forschung im Bereich ADHS konzentriert sich auf die Diagnostik und Ätiologie, insbesondere auf die Erforschung genetischer Marker, die im Zusammenhang mit ADHS eine Rolle spielen können.

Barkley gilt als starker Verfechter medikamentöser Therapiemaßnahmen. In seinen Werken setzt er zumeist eine schwere Symptomausprägung und einen hohen Leidensdruck seiner Leser voraus. Er postuliert nachdrücklich eine monotherapeutische Pharmakotherapie als Therapiemethode erster Wahl. Piero Rossi bezeichnete Barkleys Äußerungen in diesem Zusammenhang als „übertrieben“.

Zitate

Zur Problematik des Arbeitsgedächtnisses bei ADHS

  • „Das Kernproblem liegt bei ADHS nicht im Langzeitgedächtnis, sondern vielmehr im Arbeitsgedächtnis. Man vergisst nicht einfach Informationen und Fakten. Man vergisst, was man gerade tun wollte, was man eigentlich tun wollte, was das ursprüngliche Ziel war. ADHS zu haben ist insofern vergleichbar mit der Perimenopause bei Frauen. Oder mit dem Umstand, um 100 Jahre gealtert zu sein. Zutreffender wäre deshalb die Bezeichnung 'EFDD' (executive function deficit disorder)“.[1]

Metaphorische Charakterisierung der ADHS

  • „Jeder von uns wird im Laufe des Tages immer wieder durch äußere Reize abgelenkt. Wir können uns daraufhin aber wieder dem widmen, was wir urpsrünglich tun wollten. ADHS jedoch zieht Sie an einem Nasenring durch eine Manege völlig unwichtiger Dinge“.[2]

Zum Zusammenhang zwischen ADHS und Kreativität

  • Kommentar[3] zu einem Blogbeitrag von Barry Kaufman:[4] „Auch, wenn dies in der Ratgeberliteratur - zuletzt von Mr. Kaufman - ständig wiederholt wird: Der postulierte Zusammenhang zwischen ADHS und Kreativität ist wissenschaftlich völlig unbelegt. Es gibt keine signifikante Korrelation zwischen ADHS (bzw. der jeweiligen Schweregrade) und erhöhter Kreativität. Einzelfälle, bei denen dies zutreffen mag, begründen Anekdoten, keine wissenschaftliche Evidenz“.

Zur Euphemisierung der ADHS

  • „ADHS ist keine gutartige Störung“.[5]

Potenzielle Interessenskonflikte

Barkley erklärte, Zuwendungen von Pharmakonzernen zu erhalten[6], darunter beispielsweise einzelne Zahlungen über etwa 60.000 US-Dollar im Jahr 2009, 21.000 US-Dollar im Jahr 2010 und 30.000 US-Dollar im Jahr 2012 allein vom Pharmakonzern Eli Lilly and Company. Des weiteren erhielt Barkley Zahlungen von den Pharmaunternehmen McNeil, Janssen-Orth, Janssen-Cilag, Shire plc[7] und Novartis.[8] Auch diese legte er offen.[9]

Siehe auch

Russell Barkley in Film und Fernsehen

Weitere interessante Artikel

Werk (Auswahl)

  • Das große Handbuch für Erwachsene mit ADHS, Russell A. Barkley und Christine M. Benton (20. Januar 2012), ISBN-13: 978-3456849799
  • Das große ADHS-Handbuch für Eltern. Verantwortung übernehmen für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität, Russell Barkley, (2. Ausgabe), ISBN-13: 978-3456849164
  • Herausforderung Teenager. Vertrauen gewinnen, Zugang finden, Konflikte lösen, Russell Barkley, ISBN-13: 978-3456847375

Weblinks

Quellen